Umweltbelastung und Zerstörung des Lebensraums

Ein Widerspruch zwischen Absichtserklärung und Realität besteht auch im Umweltbereich. Xstrata erklärt, dass Auswirkungen der Minentätigkeit auf die Umwelt, auf Biodiversität und Landschaft möglichst gering gehalten werden sollen. Eine Priorität seiner Politik sei zudem die Verringerung von Abfall und Belastung der Umwelt. Weiter hält die Firma im Nachhaltigkeitsbericht 2008 fest, dass «wir die Notwendigkeit anerkennen, Ressourcen, etwa Wasser, gerecht mit den Gemeinschaften und anderer Industrie zu teilen». Im Fall Las Bambas mag diese Erklärung höchstens den eigenen Ankündigungen des Bergbau-unternehmens entsprechen, von der Realität ist sie jedoch meilenweit entfernt: Die von Xstrata veröffentlichten Zahlen für den Wasserverbrauch für die Untersuchungsphase liegen ein Vielfaches unter anderen Berechnungen, und anders, als das Unternehmen in Aussicht gestellt hatte, führte bereits die Untersuchungsphase zu schweren Umweltbelastungen, unter anderem zu einer giftigen Verseuchung der Trinkwasserquelle der AnwohnerInnen. Das geplante Tampakan-Tagbauprojekt auf den Philippinen würde nicht nur eine grosse Fläche Ackerland zerstören und damit die Ernährungssicherheit der Region gefährden. Auch die Fischbestände eines Sees sowie die Trinkwasserversorgung der Inselhauptstadt wären durch die Wasserverschmutzung des Kupferabbaus gefährdet. Die Mine Alumbrera in Argentinien benötigt pro Stunde mehr als vier Millionen Liter Wasser, das verbleibende Grundwasser der Region wird durch die Minentätigkeit verschmutzt. In Australien will Xstrata die McArthur-Zink-Blei-Silber-Mine im Tagbau weiterführen, was eine Umleitung des von den Aborigines als heilige Stätte verehrten Flusses und seine Verschmutzung durch die Minentätigkeit zur Folge haben wird. Im ebenfalls australischen Mount Isa hat die Minenaktivität zur Folge, dass die Bleiwerte im Blut der einheimischen Bevölkerung, vor allem bei Kindern, erschreckend hoch sind. Xstrata spricht in diesem Zusammenhang von einer «historischen Belastung» des Gebiets und bietet der Bevölkerung jährliche Gratis-Bluttests und Information über den Umgang mit Bleibelastung an – womit die Bleiwerte jedoch nicht verringert werden. Obwohl mehrere Klagen gegen den Konzern eingereicht worden sind – unter anderem wegen Bleivergiftungen –, steht ein Urteil noch aus und der Abbau wird ungehindert weiter betrieben.

Konkrete Fälle

Minen von Xstrata, bei denen es zu Umweltbelastungen gekommen ist oder absehbar ist, dass es dazu kommt: