Bereits im Jahr 1917 führte die Firma Andes Exploration of Mine in der Provinz Espinar in Peru die ersten Bohrungen durch. Tintaya S.A. wurde 1980 gegründet und 1985 der Abbau im Tagebau aufgenommen. Seit 2006 ist Tintaya S.A. in den Händen des Schweizer Konzerns Xstrata.
Abgebaut wird in der Tintaya-Mine Kupferkonzentrat, Kupferkathoden und Gold. Die Tintaya-Mine umfasst ein Gebiet von 5'000 ha, insgesamt verfügt Xstrata in der Provinz Espinar über eine konzessionierte Fläche von 111'000 ha (2011). Xstrata plant in der Zone zwei Expansionsprojekte: Antapaccay (Erweiterung von Tintaya) und
Las Bambas. Die beiden Megaprojekte sollen über eine 215 km lange Pipeline zum Transport von flüssigem Kupferkonzentrat von Las Bambas nach Antapaccay bzw. Tintaya zusammengeschlossen werden (siehe Bild).
Bei der Übernahme der Mine Tintaya hat sich Xstrata schriftlich zu dem 2003 zwischen Konzern und lokaler Bevölkerung geschlossenen Rahmenvertrag "Convenio Marco" bekannt. Xstrata verpflichtete sich dazu, jährlich unabhängige Umweltstudien in Espinar zuzulassen und diese Resultate öffentlich zu machen.
Anstatt die im „Convenio Marco“ enthaltenen Vereinbarungen umzusetzen, hat Xstrata jedoch in Espinar mit einer eigenen Stiftung damit begonnen, so genannte „Entwicklungsprojekte“ umzusetzen. Dadurch hat Xstrata über die Jahre eine assistentialistische und parastaatliche Struktur geschaffen, welche Demokratie untergräbt: Da die Dorfgemeinschaften um das Abbaugebiet Tintaya und das zukünftige Operationsfeld Antapaccay überproportional mehr „Entwicklungsleistungen“ als die restlichen Dorfgemeinschaften der Provinz erhalten, wurden neue Konfliktherde geschaffen.
Ausserdem hat die Unternehmensspitze bisher nicht auf jene Forderung der sozialen Basisorganisationen und Behörden in Espinar nach Abklärung der Umweltverschmutzung durch unabhängige Stellen reagiert. Seit dem Amtsantritt des aktuellen Bürgermeisters Oscar Mollohuanca haben Mitarbeiter/innen der Provinzregierung und das Menschenrechtsbüro der Diözese von Sicuani begonnen neben der Dokumentation von wiederholt auftretenden Fehlgeburten und Missbildungen von Tieren auch Wasser und Bodenproben zu entnehmen und auszuwerten. Die nun belegte Kontaminierung der Umwelt und Gesundheitsschädigung haben den lokalen Behörden und sozialen Basisorganisationen die nötigen Grundlagen gegeben, um juristische Schritte gegen Xstrata einzuleiten. Am 24. November 2011 reichte der Bürgermeister der Andenprovinz Espinar Strafanzeige gegen Xstrata Tintaya wegen Umweltverschmutzung ein.